Besitzen Sie ein ländliches Anwesen mit grosszügigen Nebengebäuden in einer romantischen Umgebung mit Instagram-tauglicher Aussicht auf Berge und Seen? Oder haben Sie vielleicht ein schönes Schloss oder Landhaus geerbt, das zu gross oder zu teuer ist, um es als Eigenheim zu nutzen? Bietet es problemlos Platz für 100 bis 150 Personen? Wenn ja, dann hat es bestimmt das Potenzial, ein Refugium der Liebe und des Wohlstands zu werden – ein Ort, an dem Träume inmitten der prächtigen Schweizer Naturwunder wahr werden.

Von der Kostenfalle zur Goldgrube

Wenn ein altes Anwesen, das Sie vielleicht für eine Kostenfalle halten, in einen begehrten Veranstaltungsort für Hochzeiten umgewandelt wird, könnte es sich in eine wertvolle Goldgrube verwandeln, die über Jahre hinweg regelmässige, beträchtliche und verlässliche Einkünfte abwirft. Eine Hochzeit in der Schweiz kostet durchschnittlich zwischen CHF 40’000 und 50’000, wobei allein schon die Miete für den Festsaal bis zu CHF 8’000 ausmachen kann. Ist der Ort, die Lage oder das Ambiente aussergewöhnlich, können diese Beträge noch deutlich höher ausfallen, wie zum Beispiel beim Schloss Tarasp (siehe unten), das Le Bijou auf seine Liste der 20 besten Hochzeitslocations gesetzt hat.

Schloss Tarasp in Scuol
Quelle: Expedia.co.in

Selbst bei einem weniger spektakulären Standort und einem geringeren Mietpreis von beispielsweise CHF 5'000 pro Hochzeit und ausgehend von zwei Buchungen pro Woche während der Hochsaison von Mai bis September würde dies ein Jahreseinkommen von etwa CHF 220'000 bedeuten. Dieser Betrag könnte noch deutlich höher ausfallen, wenn der Veranstaltungsort das ganze Jahr über auch für andere gesellschaftliche Anlässe wie Geburtstagsfeiern und Hochzeitsjubiläen oder sogar für Corporate Events zur Verfügung steht.

Da Hochzeiten meist Monate oder manchmal sogar Jahre im Voraus gebucht werden, bietet dieses Geschäftsmodell zudem ein relativ hohes Mass an Transparenz und Sicherheit in Bezug auf die zukünftigen Einnahmen und Ausgaben.

Was ist der erste Schritt?

Bevor Sie jedoch Pläne schmieden, sollten Sie unbedingt den anvisierten Markt sondieren, um sich über die zu erwartende Nachfrage, die Mitbewerber und mögliche lokale Besonderheiten oder Vorlieben ein Bild zu machen.

Nachdem Sie sich vergewissert haben, dass ein aktiver Markt mit der erforderlichen Grösse vorhanden ist, müssen Sie in einem nächsten Schritt ein ausführliches Budget erstellen. Wenn es sich um ein Gebäude mit architektonischer oder historischer Bedeutung handelt, werden für die Umbauarbeiten vielleicht spezialisierte Handwerker und spezielle Materialien benötigt. Eine Scheune in einen einladenden Veranstaltungsort umzuwandeln, erfordert möglicherweise umfangreiche Modifikationen, wie den Einbau von sanitären Anlagen, eines Barbereichs und Einrichtungen für die Zubereitung von Speisen. Zudem ist es unerlässlich, einen bequemen Zugang zu Ihrem Standort zu schaffen und in der Nähe Parkplätze für die Fahrzeuge der Gäste bereitzustellen.

Quelle: Love My Dress, Rustic and Main, TABITHA ROTH

Denken Sie auch an die Schweizer Hochzeitstraditionen und -bräuche. Viele Paare, auch nicht strenggläubige, wünschen sich neben der gesetzlich vorgeschriebenen standesamtlichen Hochzeit oft auch eine religiöse Trauung. Häufig findet diese Zeremonie nicht in einer Kirche, sondern am Ort der Hochzeitsfeier statt, weshalb die Schaffung eines romantischen Rahmens ein wichtiger Pluspunkt für Ihre Location sein wird. Bei gutem Wetter ist ein Landvorsprung oder eine Anhöhe mit Blick auf einen See oder die Berge ideal.

Quelle: madeinthemountainsphoto.com, Switzerland Tourism, Zephyr & Luna

In der Regel verfügen Hochzeitslocations über eine erhöhte Bühne im Hauptraum oder im Festzelt, auf der Musiker auftreten können. Bei schlechtem Wetter eignet sich diese Bühne auch ausgezeichnet für die Hochzeitszeremonie. Achten Sie also darauf, dass diese die entsprechende Romantik ausstrahlt und mit einer guten Beleuchtung und einer zuverlässigen Lautsprecheranlage ausgestattet ist. Letztere ist auch für die anschliessenden Hochzeitsreden unverzichtbar.

Im nächsten Schritt ein Unternehmen gründen

Wenn die Anfangskosten etwas abschreckend wirken, können Sie in Erwägung ziehen, den Veranstaltungsort schrittweise auszubauen. So können im ursprünglichen Gebäude wichtige Einrichtungen wie Küche, sanitäre Anlagen und andere Services untergebracht werden und ein grosses Festzelt kann den nötigen überdachten Platz zum Essen, Trinken und Tanzen bieten. Dank eines grossen Veranstaltungszelts, wie sie von zahlreichen Schweizer Unternehmen (unter anderen Tentickle Schweiz) entweder zum Kauf oder zur Miete angeboten werden, können Sie mit einem überschaubaren Budget beginnen und mit Ihrer Location genug Geld verdienen, um den weiteren Ausbau des Veranstaltungsortes mit einem erschwinglichen Budget zu ermöglichen.

Während der Ausarbeitung dieser Pläne sollten Sie auch eine Firma gründen, die das Projekt entwickelt und dessen gesamte Verwaltung übernimmt. Dadurch lassen sich nicht nur die steuerlichen Aspekte vereinfachen, sondern auch die Abläufe eines so umfassenden Unterfangens rationalisieren, das viel Personal sowie eine Reihe von Geschäftspartnern und Dienstleistern wie Caterer, Energielieferanten, Hochzeitsplaner, Fotografen, Reinigungskräfte und so weiter erfordert. All dies lässt sich in einer Unternehmensstruktur leichter verwalten und abrechnen.

Die Gründung einer Firma begünstigt auch potenzielle Finanzierungs- und Betriebspartnerschaften für den Veranstaltungsort. Zudem bietet ein Unternehmen die nötige Transparenz und Rechenschaftspflicht für Partner und sorgt gleichzeitig für steuerliche Klarheit.

Die Anfangskosten für eine Firmengründung sind relativ bescheiden und beginnen bei etwa CHF 10’000, einschliesslich Eintragungsgebühren, Buchhaltung und Audits. Angesichts der potenziellen Einnahmen von CHF 220’000 oder weit darüber hinaus, die der Veranstaltungsort jährlich generieren könnte, sollte sich diese vergleichsweise geringe Investition auszahlen, wenn das Geschäft erst einmal angelaufen ist.

Weiter zu den Baubewilligungen – notwendig, aber nervenaufreibend

Der nächste Schritt ist die Einholung einer Baubewilligung bei der zuständigen lokalen oder kantonalen Behörde, bevor die Umbauarbeiten beginnen. Dies ist ein aufwendiger Prozess, zu dem auch eine öffentliche Bekanntmachung gehören kann, um sicherzustellen, dass von Seiten der Nachbarn keine Einwände erhoben werden und das umgebaute Gebäude weder eine Belästigung für sie noch eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbilds des Gebiets darstellt.

Wenn jedoch davon ausgegangen wird, dass das Projekt nur eine begrenzte Auswirkung auf die benachbarten Gebäude und die Umgebung haben sollte, kann die öffentliche Ausschreibung entfallen. Doch selbst dann müssen die Zustimmung der Nachbarn und die Einhaltung der örtlichen Richtlinien bestätigt werden, bevor eine Genehmigung erteilt wird.

Sofern es sich nicht um einen geringfügigen und einfachen Umbau handelt, sollte ein Architekt oder ein technischer Sachverständiger hinzugezogen werden, um die verschiedenen Pläne, Materialproben, technische Daten, Formulare und sonstige Dokumente, die für das Baugesuch notwendig sind, vorzubereiten und einzureichen. Diese Experten können von Anfang an beauftragt werden, um eine qualitativ hochwertige Arbeit zu gewährleisten, die allen Vorschriften für Gebäude zur öffentlichen Nutzung entspricht.

Baubewilligungen für kleinere oder wenig transformative Projekte, die keine öffentliche Ausschreibung benötigen, werden in der Regel ungefähr innerhalb eines Monats ausgestellt. Für grössere oder unkonventionelle Arbeiten sollten jedoch drei bis vier Monate oder sogar mehr eingeplant werden, insbesondere für ein historisches Gebäude wie das Schloss Tarasp.

Die Bewilligungsgebühren sind je nach Kanton oder Gemeinde unterschiedlich, betragen aber in der Regel nicht mehr als einige hundert Franken. Wenn die betreffende Behörde jedoch zusätzliche Abklärungen wie einen unabhängigen Bericht oder eine Brandrisikobewertung verlangt, sind die Kosten deutlich höher. Die Bewilligung ist fünf Jahre lang gültig, aber die Umbauarbeiten müssen innerhalb von drei Jahren beginnen.

Der letzte Schritt: Marketing und ein professioneller Ansatz

Sobald die Bewilligung vorliegt, kann die Umsetzung des Projekts endlich beginnen. Wir wollen hier nicht ins Detail gehen, aber es muss unbedingt betont werden, wie wichtig es ist, eine professionelle Managementkultur und entsprechende Prozesse zu etablieren. Dies wird nicht nur positive Beziehungen zu Bauunternehmern, Partnern, Gegenparteien und Vermittlern fördern, sondern auch zum Gesamterfolg des Projekts beitragen.

Neben vielen anderen Überlegungen in diesem Zusammenhang ist das Marketing die wichtigste. Es wird oft bis zur letzten Minute übersehen, doch sobald die Baugenehmigung vorliegt, sollte das Marketing höchste Priorität haben. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie damit beginnen, mit den „Hochzeitsplanern“ Kontakt aufzunehmen. Lassen Sie ihnen so viele Informationen wie möglich über Ihren Veranstaltungsort, seine Lage und seine besonderen Merkmale zukommen. Wenn Sie einen Experten für E-Mail-Marketing, Website- und Broschürendesign und andere wichtige Details einstellen, können Sie sicherstellen, dass der Veranstaltungsort als professionell geleitet und vertrauenswürdig wahrgenommen wird.

Nach diesen Ausführungen sollten Sie nun wissen, dass die Umwandlung einer Schweizer Immobilie in eine Hochzeitslocation ein ziemlich anspruchsvolles Unterfangen ist. Je sorgfältiger die Planung und Umsetzung, desto grösser sind Ihre Chancen auf Erfolg.

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