Es war ein Abend voller Hoffnung zum Beginn einer neuen Dekade, als sich die ersten beunruhigenden Nachrichten verbreiteten. Als Menschen sich rund um den Globus an Silvester 2019 zum gemeinsamen Feiern versammelten, war ein tödliches Virus nahezu unbeachtet bereits auf dem Vormarsch.
Die meisten Menschen waren völlig ahnungslos darüber, welche Katastrophe ihnen bevorstand und wie schnell ihr Leben auf den Kopf gestellt würde. Mitte April 2020 hatte die Coronavirus-Pandemie schliesslich bereits praktisch jedes Land auf der Welt erreicht.
Tatsächlich wurden die meisten Länder völlig unvorbereitet von der ersten grossen Pandemie des 21. Jahrhunderts getroffen. Aber weshalb? Pandemien waren in der Geschichte der Menschheit weit verbreitet und man hätte viele Lehren aus früheren Pandemien ziehen können (siehe Abbildung 1).
Die riesigen medizinischen Fortschritte in der Neuzeit haben uns vielleicht ein falsches Gefühl der Sicherheit gegeben, ja, nahezu unbesiegbar zu sein. Dies könnte die Selbstgefälligkeit und Unvorbereitetheit erklären, die es dem Coronavirus ermöglicht hat, sich so schnell auszubreiten und uns so stark zu treffen.
Abbildung 1. Einen Überblick über bedeutende Pandemien in der Menschheitsgeschichte; mehr als ⅓ davon traten nach 2008 auf
Quelle: FastCompany
Allerdings wurden nicht alle völlig vom Coronavirus-Ausbruch überrascht. Bill Gates hatte bereits im Jahr 2015 öffentlich vor den Gefahren einer Pandemie eines respiratorischen Virus bei Menschen, das über Aerosole und Tröpfchen übertragen wird, gewarnt. Leider wurde seiner Warnung in der Öffentlichkeit kaum Beachtung geschenkt. Heute, wo COVID-19 in unserer Gesellschaft wütet, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass wir die Alarmglocken ignoriert haben und erschreckend unvorbereitet auf eine Pandemie waren. Auch müssen wir einsehen, dass Pandemien vorhersehbar sind und kein extrem seltenes und unwahrscheinliches Ereignis darstellen.
Mit dem weit verbreiteten Missbrauch von Antibiotika, dem weiter voranschreitenden Klimawandel und der rasanten Urbanisierung werden zukünftige Pandemien vermutlich häufiger und stärker auftreten. Als Spezies müssen wir auf diese ständige Bedrohung zukünftig viel besser vorbereitet sein.
Die Geschichte hat uns gelehrt, dass diejenigen, die gut auf eine Pandemie (oder auf eine Krise generell) vorbereitet sind, tendenziell besser damit zurechtkommen und sich schneller von ihr erholen als die Unvorbereiteten. So werden sich beispielsweise die wohlhabenden Prepper, die New York für ihre auf dem Land gelegenen Rückzugsgebiete verlassen haben, bevor NYC zum COVID-19 Ground Zero wurde, höchstwahrscheinlich nicht mit dem Virus angesteckt haben. Sie werden daher vermutlich bei guter Gesundheit zurückkehren, bereit, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern.
Gleichermassen werden Investoren, die in krisenresistente Vermögenswerte investiert haben, aufgrund der Lockdowns keinen Rückgang in ihrem Vermögen oder Einkommen erleiden und somit finanziell gesund bleiben.
Was lehren uns Krisen?
Seien Sie richtig vorbereitet. So einfach ist es.
Auf eine Krise vorbereitet sein (physisch, finanziell und mental), heisst, dass Sie entschlossen handeln und andere überleben werden. In einer Welt mit schwindenden Ressourcen steigert die korrekte Vorbereitung Ihren Einfluss und Ihre Macht und erhöht somit Ihre Chance, als Gewinner aus der Krise hervozugehen.
Finanziell vorbereiten können Sie sich, indem Sie krisenresistente Vermögenswerte besitzen, die Krisen nicht nur widerstehen sondern sowohl in günstigen als auch in schwierigen Marktbedingungen florieren.
Wie identifiziert man krisenresistente Anlagen?
Krisenresistente Anlagen gibt es in einer Vielzahl von Formen, wobei alle einige entscheidende Merkmale miteinander teilen. Sie zu finden, kann vor allem für den Laien ein langwieriger und ungewisser Prozess sein. Daher gibt es eine Menge schwieriger Hausaufgaben zu erledigen, bevor man sich auf die Suche begibt.
1. Unterscheiden Sie zwischen einer Investition und einer Spekulation
Über die Unterschiede zwischen einer Investition und Spekulation könnte man ganze Bücher schreiben. Es reicht jedoch aus, festzuhalten, dass jeder auch nur im Entferntesten rationale Mensch Ersteres vorziehen sollte. Investitionen, die nach gründlichen Analysen und mit kühlem Kopf getätigt wurden, sollten das Risiko eines permanenten Kapitalverlusts bereits grösstenteils eliminiert haben. Spekulationen bergen hingegen ein hohes Risiko eines solchen Verlusts.
Im Wesentlichen müssen Investoren das zugrunde liegende Potenzial einer Investition verstehen, bevor Sie finanzielle Mittel dafür freigeben. Grundlegende Fragen wie "Wie verdient das Unternehmen Geld?" oder "Wie sieht die Bilanz aus?" sind entscheidend. Erfolgreiche Investoren bleiben während der Due-Dilligence-Prüfung zynisch und faktenbasiert, bevor sie eine Investition tätigen.
Die Mentalität des langsamen Vermögensaufbaus mit Renditen von 10% Jahr für Jahr lohnt sich sowohl in finanzieller als auch in psychologische Hinsicht mehr, als in einen scheinbar cleveren Hedge Fund zu investieren, der einen Gewinn von 100% verspricht, aber innerhalb eines Jahres auch zu einem schwarzen Loch für all Ihr Geld werden könnte.
Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass eine Investition einen Wert schaffen sollte, während Spekulationen lediglich ein Nullsummenspiel sind.