Die Schweiz ist nicht nur für ihre atemberaubenden Landschaften, die Alpen, die glasklaren Seen und ihre gut erhaltenen mittelalterlichen Städte, sondern auch für ihren wirtschaftlichen Wohlstand weltweit bekannt. Laut Statista war die Schweiz im Jahr 2022 weltweiter Spitzenreiter in Bezug auf das Vermögen pro erwachsener Person. Das Land schafft damit die Voraussetzungen für beispiellose Investitionsmöglichkeiten auf dem stetig steigenden Immobilienmarkt.

Die Frage lautet: Ist die Situation regional betrachtet ebenso verlockend? Ein Vergleich mit Frankreich gibt Aufschluss: Über einen Zeitraum von acht Jahren stieg der Immobilienpreisindex landesweit um 34,7%, während Paris und Marseille Ende Oktober 2023 Wachstumsraten von 27,5% bzw. 41,9% verzeichneten.

Aus diesem Grund untersuchen wir in diesem Artikel die Realität des Immobilienmarkts in zwei der teuersten Städte Europas: Zürich und Genf. Wir möchten herausfinden, welche Stadt für Investoren attraktiver ist.

Zürich und Genf im Vergleich

1. Housing Price Index

Im letzten Jahrzehnt verzeichnete der Schweizer Immobilienpreisindex für Wohneigentum ein bemerkenswertes Wachstum von 34,2%. Sowohl Zürich als auch Genf haben diese Welle mitgetragen. Zürich verzeichnete in den letzten 10 Jahren einen beeindruckenden Anstieg der Immobilienpreise um 50,5% und übertraf damit den Landesdurchschnitt.

Die Immobilienpreise in Genf stiegen mit einem Plus von 24,6% im gleichen Zeitraum deutlich langsamer. Dadurch scheint Zürich in Bezug auf den Anstieg der Immobilienpreise die Nase vorn zu haben und viele sehen die Stadt als vielversprechenden Standort für weiteres Immobilienwachstum und vor allem lukrative Investments. Lassen Sie uns jedoch einen genaueren Blick auf einige Kennzahlen werfen, bevor wir endgültige Schlussfolgerungen ziehen.

Immobilienpreisindex in der Schweiz, Zürich und Genf
Quelle: RealAdvisor

2. Hohe Nachfrage, geringes Angebot

Im vierten Quartal 2022 lag das Wohnungsangebot in der Schweiz mit einer Leerstandsquote von lediglich 1,6% bei Eigentumswohnungen und 1,5% bei Einfamilienhäusern auf einem nahezu historischen Tiefstand. Während Zürich eine noch niedrigere Leerstandsquote von rund 0,5% verzeichnete, bildete das Genfersee-Ufer mit einer Leerstandsquote von über 2% eine Ausnahme.

Wohnraumangebot in der Schweiz, Zürich und Genf
Quelle: Credit Suisse

Trotz eines leichten Nachfragerückgangs Ende 2022 und im Jahr 2023 gehen wir davon aus, dass dies ein kurzfristiges Phänomen ist. Experten erwarten im Jahr 2024 einen Anstieg der Touristenströme und eine Zunahme der Einwanderung.

3. Tourismus

Die Schweiz ist nicht nur eine Wirtschaftsmacht und ein globales Geschäfts- und Finanzzentrum, sondern auch weltweit für ihre malerischen Landschaften bekannt, die sie zu einem Hotspot für den Tourismus machen. Im Jahr 2022 zählte die Schweiz insgesamt 38,2 Millionen Übernachtungen, was einem Anstieg von 29,4% im Vergleich zu 2021 und einem Rückgang von lediglich 3,3% im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie entspricht. Sowohl Zürich als auch Genf spielten mit 5,4 Millionen, bzw. fast 3 Millionen Übernachtungen eine wichtige Rolle.

Übernachtungen in der Schweiz
Quelle: Bundesamt für Statistik

Trotz der Schwankungen während der Pandemie zeigten sowohl Zürich als auch Genf eine hervorragende Widerstandsfähigkeit und stehen kurz davor, das Vor-Pandemie-Niveau – im Fall von Zürich 5,96 Millionen und im Fall von Genf 3,2 Millionen Übernachtungen im Jahr 2019 – wieder zu erreichen.

Die Wachstumsgeschwindigkeit bei den Übernachtungen in beiden Städten scheint nicht nur auf eine Wiederbelebung des Tourismus im Jahr 2023, sondern möglicherweise auch auf einen neuen Hochstand hinzudeuten, der die Vorpandemie-Zahlen noch übertrifft.

4. Akademischer Zustrom

Ein weiterer, oft unterschätzter und vielleicht überraschender Treiber der Wohnungsnachfrage in der Schweiz ist der Zustrom internationaler Studenten. Die Schweiz beherbergt einige der besten Universitäten der Welt wie die ETH Zürich, die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne und die Universität Genf. Dies hat zu einem beachtlichen akademischen Interesse geführt, das sich in einem stetigen Anstieg der internationalen Studentenzahlen widerspiegelt. Im Jahr 2022 lebten und studierten rund 74’440 Studenten in der Schweiz.

Aufgrund der steigenden Zahl nationaler und internationaler Studenten in der Schweiz könnten sich interessante Möglichkeiten für Immobilieninvestoren ergeben. Nach Angaben von JLL wurden in der gesamten EMEA-Region bemerkenswerte EUR 11,6 Milliarden für den Bau von Studentenunterkünften bereitgestellt. Sollte dieser Trend anhalten, dürften Zürich und Genf mit einer erhöhten Nachfrage rechnen, was höchstwahrscheinlich zu höheren Immobilienpreisen führen wird.

5. Lebensqualität

Bei der Entscheidung für einen Immobilien-Investitionsstandort steht die Beurteilung der allgemeinen Lebensqualität im Vordergrund. Die Schweiz ist in dieser Hinsicht zweifellos eine ideale Wahl.

Zürich liegt laut dem Global Liveability Index 2023 weltweit auf Platz 6 und zeichnet sich durch Stabilität, gute Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur aus. Genf liegt dicht dahinter und teilt sich den siebten Platz mit Calgary.

Die 10 bestplatzierten Städte im Global Liveability Index 2023
Quelle: The Economist Intelligence Unit

Im Gegensatz zu Touristen und internationalen Studenten, die in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum an einem Ort aufhalten, ist für Menschen, die einen längeren Aufenthalt in Erwägung ziehen, die Lebensqualität eines Ortes ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, sich langfristig niederzulassen. Städte wie Zürich und Genf dürften daher weiterhin neue Zuzügler anziehen und damit die Nachfrage nach langfristigen und dauerhaften Wohnmöglichkeiten erhöhen.

Was zeichnet Zürich aus?

1. Das finanzielle Zentrum der Schweiz

Der Finanzplatz Zürich ist der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Schweizer Finanzsektors. Im Jahr 2021 entfielen 42% aller Arbeitsplätze und 45% der Bruttowertschöpfung des Finanzsektors auf die Stadt. Darüber hinaus war im selben Jahr jeder zehnte Arbeitsplatz in Zürich auf die eine oder andere Weise mit dem Finanzplatz verbunden.

Anteil von Zürich an der Schweizer Finanzindustrie im Jahr 2021
Quelle: Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

Das dynamische Zürcher Netzwerk mit über 116’000 Unternehmen, von globalen Konzernen bis hin zu innovativen Unternehmen, schafft ein Umfeld, das hoch qualifizierte Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland anzieht. Dieser Zusammenschluss treibt die Nachfrage nach Mietwohnungen in der Region Zürich weiter voran.

2. Wohnungsmangel bei Einwanderern

Die zunehmende Wohnungsknappheit in der Schweiz stellt lukrative Möglichkeiten für Immobilieninvestoren dar. Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Schweiz die niedrigste Wohneigentumsquote unter den fortgeschrittenen Volkswirtschaften aufweist.

Beide genannten Umstände gelten auch für Zürich. In diesem Fall wird jedoch durch die unzähligen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Stadt die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich angekurbelt und damit der Anstieg der Wohnungspreise verstärkt. Zürich ist die Heimat vieler internationaler Unternehmen, die ständig auf der Suche nach Top-Talenten sind, was zu einer zunehmenden Zuwanderung führt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass rund ein Drittel der Zürcher Bevölkerung aus Ausländern besteht.

Da der Kauf von Wohneigentum je nach Aufenthaltsbewilligung des Käufers strengen Vorschriften unterliegen kann, intensiviert die Einstellungswelle internationaler Zürcher Unternehmen die Nachfrage nach Mietobjekten in der Region und steigert damit die möglichen Renditen.

Was zeichnet Genf aus?

1. Globales Zentrum der Diplomatie

Während Zürich ein bedeutendes globales Finanzzentrum ist, nimmt Genf eine besondere Stellung als eines der weltweit wichtigsten diplomatischen Zentren ein. Genf liegt am Ufer des Genfersees und wird oft als „Hauptstadt des Friedens“ bezeichnet. Sie beherbergt den europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen und 41 der wichtigsten internationalen Organisationen, wie beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Darüber hinaus sind in der Stadt rund 750 Nichtregierungsorganisationen und 180 diplomatische Vertretungen ansässig.

Dies unterstreicht nicht nur die zentrale Rolle Genfs in der globalen multilateralen Zusammenarbeit, sondern bietet auch vielversprechende finanzielle Aussichten. Die Schweiz investiert im Rahmen ihrer Gastlandstrategie rund CHF 112 Millionen (USD 126 Millionen) und verfolgt damit das Ziel, die Rolle Genfs als globales Zentrum der Diplomatie zu stärken.

Darüber hinaus werden im kommenden Jahrzehnt über CHF 2,5 Milliarden in grössere Sanierungen sowie Neubau- und Mobilitätsprojekte im internationalen Viertel der Stadt investiert.

Diese Investitionen werden die Attraktivität Genfs noch weiter steigern. Schon jetzt arbeiten rund 32’000 internationale Beamte, Diplomaten und Mitarbeiter von NGOs im internationalen Genf. Dies erklärt zum Teil, warum die aktuelle Nachfrage nach Wohnraum das Angebot übersteigt.

2. Die Übernachtungszahlen liegen wieder auf dem Niveau vor der Pandemie

Der Tourismus und die Übernachtungen in Genf haben fast wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Obwohl das Gleiche für Zürich gilt, hält Genf durch seine zentrale Rolle in der Diplomatie einen zusätzlichen Trumpf in der Hand. Dieser erhöht nicht nur die Zahl der internationalen Reisenden, sondern verbessert auch die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber wirtschaftlichen Turbulenzen. Die Tourismusbranche verhält sich in der Regel sehr zyklisch, was in Zeiten wirtschaftlicher oder geopolitischer Instabilität zu einem Rückgang der Besucherzahlen führt.

Dank den in Genf ansässigen internationalen Organisationen und NGOs werden in der Stadt jährlich über 4’000 Konferenzen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt veranstaltet. Darüber hinaus zählt Genf jährlich mehr als 4’700 Besuche von Staatsoberhäuptern und anderen hochrangigen Regierungsbeamten. Beides erzeugt eine zusätzliche Nachfrage nach Kurzaufenthalten, die weitgehend konjunkturunabhängig sind.

Schlussgedanken

Zürich und Genf gehören zu den vielversprechendsten Schweizer Städten für Immobilieninvestments. Beide verfügen über einzigartige Eigenschaften, welche die Nachfrage nach Wohnimmobilien ankurbeln. Eine Umkehr dieses Trends ist nicht in Sicht. Gerade deshalb ist Le Bijou an diesen Top-Standorten ständig auf der Suche nach neuen Immobilien.

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