Unsere Partner von Moonshot haben vor Kurzem eine Tatsache ans Licht gebracht, die sicher auch Sie überraschen wird. Entgegen der landläufigen Meinung, dass der US-Dollar als die stärkste Währung der Welt gilt und gegenüber ausländischen Konkurrenten ständig an Wert gewinnt, zeigte sich, dass der Wechselkurs des Schweizer Franken ab Dezember 2012 über zehn Jahre gegenüber dem US-Dollar unverändert geblieben ist. Doch wie kam es dazu?

Wechselkurs CHF zu USD
Quelle: Investing.com

We are the champions - oder nicht?

Im Laufe der Jahre hat die Schweizer Landeswährung nicht nur mit dem mächtigen Dollar Schritt gehalten. Seit 2010 hat sie sogar alle anderen Leitwährungen überholt. Dieser Trend hat sich in den letzten drei Jahren noch beschleunigt.

Handelsgewichteter Schweizer Franken-Index seit 2010
Quelle: The Financial Times

Das Jahrzehnt von 2012 bis 2022 war in fast jeder Hinsicht eine aussergewöhnliche Periode. Sie war geprägt von der quantitativen Lockerung (oder QE von englisch quantitative easing) sowie von beispielloser wirtschaftlicher Unterstützung durch die führenden Regierungen der Welt, um nationale Rezessionen infolge der globalen Finanzkrise (2007–2008) und der COVID-19-Pandemie (2020–2021) zu verhindern.

Das neue Geld sollte Unternehmen unterstützen und sie dazu ermutigen, in die Produktionssteigerung, die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Produktivität zu investieren. Während ein Teil der Gelder tatsächlich für diese Zwecke verwendet wurde, floss ein erheblicher Teil in verschiedene Vermögenswerte – sowohl öffentliche als auch private – und führte zu einem weltweiten Bullenmarkt für nahezu sämtliche erdenklichen Investitionswerte: Aktien, Obligationen, Immobilien, Sammlerstücke und Kryptowährungen.

Inmitten dieser Vermögensanhäufung durch steigende Aktien-, Obligationen- und Immobilienpreise riefen verschiedene Krisen Ängste bei den Investoren hervor. Diese Verunsicherung wurde durch die wachsende politische Kluft in vielen Ländern, beispielsweise durch die Machtübernahme populistischer Regierungen in den USA, Grossbritannien und anderen Regionen, noch verstärkt. Dass diese Sorge nicht unberechtigt war, zeigte die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022.

Ein Kopf voller Sorgen

Die Weltwirtschaft war trotz der boomenden Märkte von grossen Sorgen geplagt. Waren die ersten Jahre des Jahrzehnts vergleichsweise unbeschwert, kamen nach und nach Probleme zum Vorschein, die sich insbesondere in den Preisen traditioneller sicherer Häfen wie Gold widerspiegelten.

Goldpreis (in USD pro Unze) Stand Anfang Dezember 2023
Quelle: Live Gold Price

Nachdem sich der Goldpreis fast sieben Jahre lang auf einem stabilen Level gehalten hatte, begann er in der ersten Hälfte des Jahres 2019 zu steigen. Anfang 2020, als sich die COVID-19-Pandemie auf der ganzen Welt ausbreitete, stieg er schnell auf ein neues Rekordniveau.

Gleichzeitig verzeichneten auch andere traditionelle sichere Häfen (insbesondere US-Staatsanleihen und der US-Dollar) erhebliche Zuwächse. Es wäre gelinde gesagt überraschend gewesen, wenn der Schweizer Franken diesen Trend nicht widergespiegelt hätte. Seit mehr als einem Jahrhundert gehören die Schweiz und ihre Währung zu den beliebtesten sicheren Häfen. Dies ist auf die unerschütterliche Neutralität – die sich in zwei Weltkriegen bewährt hat –, die stabile politische Lage, die solide Wirtschaftsführung und die anhaltend intakte Gesellschaftsordnung zurückzuführen.

Allerdings weiss jeder erfahrenen Investoren, dass kein Markttrend ewig anhalten kann. Auch wenn unsere Währung seit mehreren Jahrzehnten der Zufluchtsort besorgter Anleger ist, könnten die Gründe für ihre Bedenken schon bald verschwinden.

Ein Auf und Ab

Im Oktober 2023 wurde Peter Kinsella (Leiter der FX-Strategie bei Union Bancaire Privée) von der Financial Times interviewt. Darin äusserte seine Bedenken hinsichtlich des Schweizer Frankens. Er ist der Auffassung, dass geopolitische Ängste in Verbindung mit der Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Höhe von über CHF 100 Milliarden die Hauptursache für das Allzeithoch des Schweizer Franken sind.

Die inländische Inflation ist aufgrund der Stärke des Frankens unter Kontrolle. Es gibt auch über unsere Grenzen hinweg niedrigere Inflationsraten, argumentiert Kinsella. Für ihn ist damit klar, dass die SNB ihre Unterstützungsmassnahmen mit Sicherheit einstellen wird. Sollten zudem die geopolitischen Sorgen nachlassen, würden die beiden Hauptgründe für die Stärke des Schweizer Franken wegfallen, was höchstwahrscheinlich zu Verkaufsdruck führen würde.

Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung dieses Interviews wurde seine Argumentation in einem Brief an die FT von Hanspeter Jenni, einem pensionierten Geschäftsführer der UBS in Zürich, widerlegt. Dieser betonte, dass die CHF 100 Milliarden schwere Unterstützungsinitiative der SNB verglichen mit den vielen Hundert Milliarden, die im letzten Jahrzehnt für den Kauf von Euro und Dollar ausgegeben wurden, um den Franken zu untergraben und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exporteure zu stärken, ein Tropfen auf den heissen Stein sei. Darüber hinaus argumentierte Jenni, dass die niedrige Schweizer Inflation die Attraktivität des Frankens nicht etwa schmälere, sondern vielmehr seinen Status als sicherer Hafen für ausländische Investoren auf der Suche nach Rendite stärke.

Tatsächlich bieten beide Experten überzeugende Argumente zur Untermauerung ihrer Ansichten. Wir von Le Bijou sind jedoch der Ansicht, dass es weniger die Unterstützungsmassnahmen der SNB sind, sondern vielmehr die unruhigen Zeiten, in denen wir leben. Kinsella mag recht haben, dass die turbulenten Zeiten eines Tages enden werden. Doch wann, weiss auch er nicht.

Die Schweiz ist unsere Zuflucht

Lassen Sie uns noch einmal auf die zitierte Moonshot-Studie zurückkommen. Sie untersuchte den Goldpreis und ging davon aus, dass bei einem Goldpreis von über USD 2’000 pro Unze ein nachhaltiger Aufwärtstrend zu beobachten sein wird. Der aktuelle Goldpreis (siehe Abschnitt „Ein Kopf voller Sorgen“) zeigt, dass der Goldpreis in letzter Zeit genau das getan hat. Viele Analysten prognostizieren, dass der Goldpreis im Jahr 2024 auf CHF 2’300 pro Unze oder noch höher steigen wird.

Als weltweit älteste Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Unruhen ist Gold seit jeher ein Mass für die Besorgnis der Investoren. Die Schweiz ist der grösste Exporteur des Edelmetalls, was neben ihrem Status als sicherer Hafen eine gewisse Korrelation zwischen dem Schweizer Franken und dem Goldpreis widerspiegelt. Wie in der folgenden Grafik zu sehen ist, tendiert der Franken dazu, dem Gold zu folgen.

Gold-Spotpreis im Vergleich zum Wechselkurs zwischen US-Dollar und Schweizer Franken
Quelle: MacroMicro

Basierend auf diesen beiden seit langem etablierten „Angstindikatoren“ erscheinen Vorhersagen über ein baldiges Ende der anhaltenden Unruhen auf der Welt beinahe naiv-optimistisch. Es besteht kein Bedarf an tiefgreifenden Erklärungen, wenn sämtliche Nachrichten die vielen ungelösten Bedrohungen für das globale wirtschaftliche und politische Gleichgewicht Tag für Tag bestätigen.

Solange diese anhaltenden Sorgen und Probleme nicht überwunden werden oder zumindest völlig aus dem Blickfeld der Weltgemeinschaft verschwinden, scheint die Schweiz der sicherste Ort für Ihre Investitionen zu sein, sei es in Aktien oder Immobilien.

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